Achilles – Mit Herzblut durch die Geschichte Olympias
- Andri
- 9. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Manche Begegnungen auf Reisen bleiben besonders in Erinnerung – weil sie nicht nur den Ort, sondern auch einen selbst berühren. Unser Besuch in Olympia war zunächst beeindruckend, aber auch etwas ernüchternd. Die gewaltigen Ruinen erzählten von einer großen Vergangenheit, doch vieles blieb abstrakt und schwer vorstellbar. Bis wir durch zwei französische Besucher auf etwas aufmerksam wurden, das alles veränderte: VR-Brillen, mit denen man das antike Olympia nicht nur sehen, sondern regelrecht erleben kann.
Neugierig fragten wir beim offiziellen Personal nach, wo man diese Brillen ausleihen könne – doch wir stießen auf Gleichgültigkeit und Schulterzucken. Es wirkte fast so, als wolle man gar nicht, dass man davon erfährt.
Also suchten wir selbst – und fanden Achilles. Ein kleines Geschäft am Stadtrand, unscheinbar, fast versteckt. Aber was sich darin verbirgt, hat uns zutiefst beeindruckt. Für 20 Euro pro Person mieteten wir dort zwei VR-Brillen inklusive Audioguide auf Deutsch. Und was folgte, war ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Plötzlich standen wir nicht mehr nur zwischen alten Steinen – wir tauchten ein in das antike Olympia. Die Stätten lebten auf, Tempel und Arenen erschienen vor unseren Augen, Stimmen erzählten von Rituale, Wettkämpfen, vom Geist der Spiele. Es war ein emotionaler Zugang zur Geschichte, der uns staunen ließ. Ohne diese Technik bleibt vieles nur eine Ahnung – mit ihr wird Geschichte lebendig.
Es war, als hätten wir einen zweiten, viel tieferen Blick auf diesen Ort erhalten.
Als wir die Brillen zurückbrachten, kamen wir mit Achilles und seiner Frau Vasia ins Gespräch. Was uns da erzählt wurde, hat uns tief bewegt. Achilles arbeitete tagsüber in der Taverne seines Vaters – Nachts entwickelte er über Jahre hinweg sein Konzept. Stück für Stück, mit Hingabe, Kreativität und einem unglaublichen Durchhaltewillen. Trotz aller Widerstände von Gemeinde und Staat – keine Genehmigung, keine Werbung am Gelände, kein offizieller Platz für sein Angebot. Doch er hat nicht aufgegeben.
Seine Frau erzählte, wie sehr diese Zeit sie beide gefordert hat. Und während sie sprach, fühlte ich mich plötzlich sehr verstanden – denn wir sind mit Photocab einen ganz ähnlichen Weg gegangen. Die langen Nächte, das Ringen um jede Entscheidung, die Kraft, die so ein Projekt einem abverlangt – das alles war uns nur zu vertraut. Auch die Beziehung leidet manchmal darunter. Und doch: Wenn man brennt für eine Idee, dann lohnt sich jeder Schritt.
Unser Gespräch war intensiv, herzlich – fast so, als würden wir uns schon lange kennen. Unsere Englischkenntnisse reichten nicht für alles, also half Google Translate ein bisschen mit. Doch das Wesentliche war schnell klar: Wir teilen dieselbe Leidenschaft, denselben Willen, etwas Eigenes zu schaffen. Achilles ist einer dieser Menschen, die nicht aufgeben, obwohl ihnen viele Steine in den Weg gelegt werden – oder vielleicht gerade deshalb.
Wir möchten jedem, der Olympia besucht, ans Herz legen, bei Achilles und seiner lieben Frau Vasia vorbeizuschauen. Was er da aufgebaut hat, ist nicht nur technisch beeindruckend, sondern ein echtes Herzensprojekt. Er macht es mit Leidenschaft, Menschlichkeit und viel Hingabe. Vasia – dir wünschen wir viel Kraft und Geduld mit diesem kreativen Kopf an deiner Seite. Und dir, Achilles, wünschen wir von Herzen, dass dein Traum weiter wächst und endlich auch die Anerkennung bekommt, die es verdient.
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