Alexander und Georges - Neue Freundschaften, schwere Schritte und grosse Herzen
- Andri
- 3. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Am Hagia Sophia Wasserfall kreuzten sich unsere Wege mit zwei ganz besonderen Menschen: Alexander und Georges – zwei Brüder aus Athen, die genau wie wir die schweisstreibende Wanderung in die tiefe Schlucht und wieder zurück wagten. Die vielen Höhenmeter, die endlosen Treppenstufen und die drückende Hitze haben uns alle gefordert – und irgendwie auch zusammengeschweisst.
Mit Georges verband mich sofort etwas – wir sind vom gleichen Kaliber, sagen wir mal so – und hatten dementsprechend beide ein paar zusätzliche Kilos aus dem Tal zu schleppen. Wir lachten herzlich über unser gemeinsames „Leiden“ und spürten gleich, dass uns mehr verbindet als nur diese Wanderung.
Alexander, der als Pneumologe in Athen arbeitet, fand in Daniela sofort eine Gesprächspartnerin auf Augenhöhe. Fachlich, interessiert und mit dem Herzen dabei. Es war spannend zu hören, wie anders der medizinische Alltag in Griechenland abläuft im Vergleich zu unserem Kantonsspital in Chur – und trotzdem steckt in beiden Systemen das gleiche Ziel: Menschen helfen.
Nach der Wanderung suchten wir alle das Gleiche: Schatten, Wasser, Essen. In Thermos fanden wir eine gemütliche Taverne, setzten uns gemeinsam an den Tisch – und aus einem kurzen Kennenlernen wurde ein langer, fröhlicher Nachmittag.
Es fühlte sich an, als würden wir alte Freunde wiedertreffen.
Am nächsten Tag verabredeten wir uns für einen Stadtrundgang in Patras – doch wie das so ist mit Menschen, mit denen man sich einfach wohlfühlt: Aus dem Spaziergang wurde ein ausgedehnter Aufenthalt in einem wunderbaren Restaurant direkt am Meer. Die Wellen rauschten im Hintergrund, der Duft von gegrillten Burger und gutem Essen lag in der Luft, und unsere Gespräche flossen – mal tiefgründig, mal leicht, mal laut lachend. Die Zeit verging wie im Flug.
Irgendwann mussten sich die beiden Brüder auf den Weg zurück nach Athen machen – ein paar Stunden Fahrt lagen noch vor ihnen. Bevor sie gingen, gaben sie uns ihre Handynummern, ihre besten Pelepones-Insidertipps und eine Einladung, sie bald in ihrem Zuhause zu besuchen. So eine Einladung nimmt man nicht einfach an – man trägt sie im Herzen. Und wir wissen jetzt schon: Wir werden dieses Versprechen einlösen.
Was bleibt ist ein warmes Gefühl der Verbundenheit, das Wissen, dass man sich irgendwo auf dieser Welt willkommen fühlt – und die leise Vorfreude auf ein Wiedersehen in Athen mit zwei grossartigen Menschen.

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