Ein Tag im Dunkeln – unser Besuch in der Tropfsteinhöhle von Diros
- Andri
- 27. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Heute war es endlich so weit – die berühmte Diros-Höhle, eines der Highlights auf der Peloponnes, stand auf unserem Programm.
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel und einer großen Gassi-Runde mit unserem kleinen Kämpfer Beni, machten wir uns auf den Weg. Rund 30 Minuten später erreichten wir den Parkplatz direkt vor dem Eingang zur Höhle. Praktischerweise war nicht viel los – kaum Autos, kaum Leute. Das ließ auf eine entspannte Besichtigung hoffen.
Doch wie so oft in Griechenland: Der Weg zur Schönheit führt über ein paar Hürden.
Am Eingang zur Höhle wollten wir unsere Tickets kaufen, doch der nicht gerade freundliche Herr dort verwies wortlos auf ein kleines Häuschen rund 200 Meter weiter oben am Hügel. Also zu Fuss zurück bergauf – man bleibt fit auf Reisen! Am Ticketschalter angekommen, versuchte uns die Dame mit minimalem Englisch und herablassender Art zu erklären, dass heute nur die kleine Tour verfügbar sei – wegen angeblich „technischer Probleme“ seit dem 15. Mai. Schade eigentlich, denn Daniela hatte am Vortag versucht, telefonisch Tickets zu reservieren und da war keine Rede von "nur der kleinen Tour". Leider scheiterte das aber an fehlenden Griechischkenntnissen. Ich probierte es dann noch über die offizielle Website – leider ohne Erfolg. Auch da stand nichts von technischen Problemen.
So buchten wir für 25 Euro die kleine Tour für zwei Personen – und ja, wir waren zunächst etwas angefressen. Die Diros Caves zählen zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Region, aber was die Kommunikation und Organisation betrifft, ist da definitiv noch Luft nach oben. Vielleicht liegt’s an der Vorsaison – wir hoffen es zumindest für die Griechen.
Zurück am Eingang begegneten wir erneut dem wortkargen Herrn vom Anfang. Diesmal murmelte er immerhin „Ten minutes“. Nach knapp drei war’s dann aber so weit – die Tickets wurden gescannt, und es ging los. Eine steile Treppe führte uns hinab ins Innere der Höhle, wo schon der nächste wenig begeisterte Mitarbeiter wartete. Unsere kleine Gruppe – etwa acht Personen – stieg in ein schmales Boot, und wir wurden rund zehn Minuten durch den ersten Teil der Höhle gegondelt.
Auf meine höfliche Frage, ob er denn Englisch spreche, reagierte unser Bootsführer nicht einmal mit einem Blick. Stattdessen murmelte er durchgehend auf Griechisch vor sich hin – vermutlich etwas über die Höhle, vielleicht aber auch über das Mittagsmenü oder den Problemen seiner Frau Zuhause. Für uns blieb’s ein Rätsel. Als es plötzlich einen kräftigen Ruck gab, war die Fahrt auch schon vorbei. Ich half den anderen noch aus dem wackeligen Boot, und dann ging es zu Fuß weiter.
Der weitere Teil der Höhle ist gut erschlossen – ein betonierter Weg mit Geländern führt durch die faszinierenden Formationen. Und ja, was die Natur hier geschaffen hat, ist wirklich beeindruckend. Über Jahrtausende geformte Stalaktiten und Stalagmiten in den unterschiedlichsten Farben und Formen – ein echtes Wunderwerk der Natur.
Wir waren sofort im Fotorausch und haben wahrscheinlich doppelt so viele Bilder gemacht wie nötig. Aber wer kann schon widerstehen bei so viel „Ooooh“ und „Aaaah“?
Nach etwa 20 Minuten führte uns eine weitere Treppe wieder zurück ans Tageslicht.
Entgegen unserer Erwartungen war es nicht besonders kalt in der Höhle – Daniela hatte sogar eine Jacke mitgenommen, die sie dann doch nicht brauchte.
Alles in allem war es ein schöner und beeindruckender Ausflug. Die Tropfsteinhöhle selbst ist definitiv einen Besuch wert – auch wenn das Personal heute nicht unbedingt in Plauderlaune war. Schade, dass niemand Englisch sprach und man als Besucher wenig Infos mitbekam. Das trübte das Erlebnis ein wenig, ließ uns aber trotzdem mit staunenden Augen und vollen Speicherkarten zurück.
Unser Fazit: Die Diros-Höhle ist faszinierend – aber nehmt etwas Geduld mit, ein paar Brocken Griechisch schaden auch nicht. Und vielleicht trifft man ja beim nächsten Mal auf ein paar besser gelaunte Gondolieri.
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