top of page

Hoch hinaus – Unser letzter Abend in Griechenland

  • Autorenbild: Andri
    Andri
  • 7. Juni
  • 2 Min. Lesezeit
ree

Unser Abenteuer neigt sich dem Ende zu – doch bevor wir endgültig Abschied nehmen, wollen wir diesen vorletzten Tag noch einmal ganz bewusst genießen. Keine Campingplätze mehr, kein Trubel, keine Nachbarn. Nur wir, die Berge und das weite Griechenland.


Unser Ziel heute: der Hausberg von Patras. Hoch hinaus, weg von der drückenden Hitze, hin zur frischen Bergluft. Ein Blick auf Google Maps, ein wenig Recherche – und schon haben wir einen möglichen Offroad-Weg gefunden, der uns dorthin führen soll.


Also los: Den Tank nochmal randvoll gefüllt, den Luftdruck in den Reifen etwas reduziert, damit unser treuer T4 Synchro optimal für die Piste gewappnet ist – und dann ab in die Berge. Die ersten Kilometer rollen wir noch gemütlich über Asphalt, doch bald wird der Belag rauer, die Straße schmaler, die Kurven enger. Für unseren alten Bus aber alles machbar. Er schnauft, kämpft, arbeitet sich Meter um Meter in die Höhe – und wir staunen, wie zuverlässig er sich seinen Weg bahnt.


Je höher wir kommen, desto angenehmer wird die Temperatur. Die Hitze der letzten Tage bleibt zurück im Tal, während wir durch eine fast schon verwunschene Berglandschaft fahren. Vorbei an kleinen Berghöfen, knorrigen Bäumen und weiten Wiesen. Die Aussicht wird mit jedem Höhenmeter spektakulärer. Griechenland zeigt uns noch einmal seine ganze Schönheit, als wollte es uns den Abschied schwerer machen.


Die letzten 400 Höhenmeter fordern uns dann noch einmal richtig. Die Piste wird steiler, die Steine größer, der Untergrund rutschiger. Doch mit viel Gefühl, gesperrtem Differential und ein wenig Schwung schafft unser Synchro auch diese letzte Herausforderung.


Und dann – plötzlich – wird der Weg wieder breiter. Vor uns erhebt sich ein Meer aus Windrädern, die majestätisch ihre Flügel in den Himmel strecken.

Wir suchen uns einen Platz ganz in der Nähe eines dieser Windräder, mit freiem Blick auf Patras tief unter uns. Hier oben, auf über 1600 Metern, lassen wir uns auf unseren Campingstühlen nieder. Ein kleiner Snack, ein kühler Drink – und dann folgt der Moment, für den sich jeder Höhenmeter gelohnt hat.


Die Sonne beginnt ihren Abschiedstanz. Der Himmel färbt sich erst goldgelb, dann orange, schließlich rot. Die Lichter von Patras beginnen zu flackern, während über uns der Sternenhimmel langsam erwacht. Es ist einer der schönsten Sonnenuntergänge unserer gesamten Reise – still, friedlich, fast schon magisch.


Die kühle Bergluft streicht uns sanft über die Haut, während wir diesen letzten Abend auf griechischem Boden in uns aufsaugen. Ein bisschen Wehmut mischt sich in unsere Herzen. Morgen um diese Zeit werden wir schon auf der Fähre Richtung Bari sein. Unsere große Reise neigt sich dem Ende zu.


Doch neben der Traurigkeit über das Ende spüren wir vor allem eines: tiefe Dankbarkeit. Für die Begegnungen, die Erlebnisse, die Bilder, die wir mit nach Hause nehmen dürfen.

Und den festen Entschluss: Wir kommen wieder. Bald.



Kommentare


bottom of page